Dr. Ludwig Spaenle. Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe

Dr. Ludwig Spaenle. Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem Ruf nach dem „füreinander streiten“ will uns der Koordinierungsrat für das Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2025 wachrütteln. Er will verhindern, dass wir uns selbstzufrieden zurücklehnen, mit dem Erreichten im Dialog zwischen den Religionen, zwischen Christentum und Judentum sowie mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen, aber auch mit der Demokratie in Deutschland selbstzufrieden hindösen.
Das Zurücklehnen wirkt ermüdend und einschläfernd – aus aktiven Mitgliedern der Zivilgesellschaft werden allzu schnell passive Zuschauer von Entwicklungen. Der Dialog der Religionen und die Demokratie leben nicht vom Schlaf der vermeintlich Gerechten, vor allem der Selbstgerechten. Das Miteinander der Religionen, aber auch das Miteinander der Angehörigen einer demokratischen Gesellschaft lebt davon, dass wir Menschen uns füreinander einsetzen, engagieren und streiten – für die Würde der anderen und der ganzen Gesellschaft. Lassen Sie uns diesen Impuls ernstnehmen und „füreinander streiten“.

 Dr. Ludwig Spaenle

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